(Verschuldungslexikon) Bei einer Abtretung (auch Zession genannt) wird eine Forderung von der*dem Gläubiger*in (Zedent*in) auf eine andere Person (Zessionar*in) übertragen. Dabei ändert sich weder die*der Schuldner*in noch der Inhalt der Forderung. Eine Abtretung kann entweder durch einen Vertrag zwischen der*dem Gläubiger*in der Forderung und einer anderen Person erfolgen…

(Verschuldungslexikon) Ein Anerkenntnis ist die Bestätigung des Bestehens einer Schuld (Forderung). Es kann durch tatsächliches Handeln erfolgen oder durch eine Willenserklärung. Mit Anerkenntnissen sollte man sehr vorsichtig sein! So kann beispielsweise ein Anerkenntnis bei einem Verkehrsunfall dazu führen, dass man seinen Versicherungsschutz verliert! Ein Anerkenntnis wirkt sich immer…

(Verschuldungslexikon) Wenn man eine Willenserklärung abgegeben hat, an die man nicht mehr gebunden sein möchte, kann man gegen diese unter bestimmten Voraussetzungen vorgehen, das heißt diese anfechten. Für eine Anfechtung muss es immer einen Anfechtungsgrund geben. Man unterscheidet zwischen: Erklärungsirrtum (verschreiben, vertippen…) Inhaltsirrtum (wollte einen Mietvertrag schließen, schließt…

(Verschuldungslexikon) Ein Annuitätendarlehen ist ein Darlehen, welches in gleichbleibenden Raten zurückgezahlt wird. Die Darlehensrate setzt sich aus dem Zins und der Tilgung zusammen. Die Annuität ist der Betrag, der in einem Jahr von der darlehensnehmenden Person an die*den Darlehensgeber*in bezahlt werden muss. Üblicherweise wird die Annuität aber in…

(Verschuldungslexikon) Bei einer Aufrechnung wird eine Forderung durch eine Gegenforderung aufgehoben. Beispiel: A hat gegen B eine Forderung auf Zahlung von 500 Euro wegen eines Kaufvertrages. Gleichzeitig hat aber auch B gegen A eine Forderung von 500 Euro, weil ihr*ihm dieser Betrag vor längerer Zeit geliehen wurde. B…

(Verschuldungslexikon) Bevor ein*e Schuldner*in beim Insolvenzgericht einen Eigenantrag auf ein Verbraucherinsolvenzverfahren stellen kann, muss ein außergerichtlicher Einigungsversuch (AEV) im Sinne der Insolvenzordnung (InsO) durchgeführt werden. Ein AEV ist ein Vergleichsvorschlag an die Gläubiger*innen noch außerhalb des Insolvenzverfahrens. Damit dieser vom Insolvenzgericht als solcher anerkannt wird, muss er „auf…

(Verschuldungslexikon) Bei einer Autofinanzierung wird der Kaufpreis für das Auto durch einen Kredit finanziert. Bei der Autofinanzierung wird die*der Käufer*in zunächst Eigentümer*in des Autos. Der Kredit wird in der Regel durch eine Sicherungsübereignung des Autos an die Bank abgesichert. Hinsichtlich des Kredits gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: klassischer Ratenkredit…

(Verschuldungslexikon) Das Autoleasing unterscheidet sich von der Autofinanzierung dadurch, dass kein Kaufvertrag, sondern ein besonderer Mietvertrag geschlossen wird. Deshalb wird die leasingnehmende Person nicht Eigentümer*in des Fahrzeugs. Die*der Leasingnehmer*in ist aber Fahrzeughalter*in. Viele Autoleasingangebote ähneln heute den sogenannte Ballonkrediten bei einer Autofinanzierung. Es wird manchmal eine Anzahlung verlangt,…

(Verschuldungslexikon) Wer negative Schufa-Einträge hat, wohnungslos oder nur geduldet ist, wird von den Banken häufig abgewiesen, wenn er ein Girokonto eröffnen möchte. Dagegen hilft das Basiskonto. Seit 2016 hat jede volljährige Person einen Rechtsanspruch auf die Eröffnung eines Basiskontos bei einer Bank ihrer*seiner Wahl. Dafür muss man bei…

(Verschuldungslexikon) Der Basiszins ist ein variabler Zinssatz, der zur Bewertung von Kapitaldienstleistungen dient. Er wird von der Deutschen Bundesbank nach Vorgabe durch die Europäische Zentralbank immer zum 01. Januar und zum 01. Juli neu berechnet. Der Basiszins dient als Berechnungsgrundlage für den Verzugszins (Verzug). Der Basiszins beeinflusst aber…

(Verschuldungslexikon) Wenn auf einem Pfändungsschutzkonto Geld eingeht, das über dem automatisch geschützten Sockelbetrag (Stand 1. Juli 2022 1340,00 Euro) liegt und nicht durch eine P-Konto-Bescheinigung geschützt werden kann, kann man beim Vollstreckungsgericht einen Beschluss beantragen. Voraussetzung: Es liegt bereits eine Pfändung auf dem Konto! Typische Fälle: Auf dem…

(Verschuldungslexikon) Bonität ist die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit und Zahlungsbereitschaft einer Person oder Firma. Um die Bonität einer*eines Kund*in einzuschätzen, werden unterschiedliche Kriterien herangezogen. Banken prüfen bei der Kreditvergabe beispielsweise auch die aktuelle wirtschaftliche Situation (Einkommen, Zahlungsverpflichtungen, Vermögen…); Versandhäuser/ Onlineshops prüfen eher das bisherige Zahlungsverhalten. Anhand der angewandten Bonitätskriterien…

(Verschuldungslexikon) Bei einer Bürgschaft verpflichtet sich neben der*dem Darlehensnehmer*in eine weitere Person (Bürg*in), für die Erfüllung der Schuld einzustehen. Die Übernahme einer Bürgschaft muss immer schriftlich erfolgen. Das Schriftformerfordernis soll eine Warnfunktion haben. Denn die bürgende Person haftet in vollem Umfang, ohne etwas von dem Darlehen zu haben.…

(Verschuldungslexikon) Ein Darlehen ist ein schuldrechtlicher Vertrag, bei dem die*der Darlehensgeber*in der*dem Darlehensnehmer*in Geld oder vertretbare Sachen zu Eigentum überträgt und die*der Darlehensnehmer*in nach Ablauf einer bestimmten Zeit oder nach Kündigung Geld oder Sachen in gleichem Wert und Güte zurückgeben muss. Die wichtigsten Darlehensarten sind: Annuitätendarlehen (meist zur…

(Verschuldungslexikon) Wenn man regelmäßig an jemanden immer die gleiche Summe bezahlen muss (z. B. Miete, Musikschule, …), kann man bei seinem Girokonto einen Dauerauftrag einrichten. Durch den Dauerauftrag wird diese Summe von der Bank zum vorgegebenen Termin vom Konto überwiesen. Für die rechtzeitige Ausführung haftet die Bank. Da…

(Verschuldungslexikon) Als Dauerschuldverhältnisse bezeichnet man Verträge, bei denen die geschuldeten Leistungen über einen längeren Zeitraum immer wiederkehrend erbracht werden müssen. Dazu gehören z. B. Mietverträge, Pachtverträge, Darlehensverträge, Arbeitsverträge und die meisten Versicherungsverträge. Die Miete muss jeden Monat aufs Neue bezahlt werden. Seinen Arbeitslohn möchte man auch jeden Monat…

Mit einer Debitcard bzw Debitkarte kann man bargeldlos bezahlen oder am Geldautomaten Geld abheben. Dabei wird das Girokonto, für das die Debitcard ausgegeben wurde, direkt belastet.  Anders als eine Kreditkarte hat die Debitcard somit keine Kreditfunktion. Die in Deutschland am meisten verbreitete Debitkarte ist die girocard der Deutschen…

(Verschuldungslexikon) Wer ein regelmäßiges Einkommen nachweisen kann, bekommt von der Bank häufig einen Dispositionskredit (kurz: Dispo) auf seinem Girokonto eingeräumt. Der Dispo ist ein sogenannter Kontokorrentkredit, bei dem Verfügungen auf dem Girokonto ohne Guthaben bis zu einer bestimmten Kreditlinie zugelassen werden. Diese Kreditlinie wird meist bei dem 2-…

(Verschuldungslexikon) Als Drittschuldner*innen werden bei Zwangsvollstreckungen diejenigen bezeichnet, die der*dem Schuldner*in die gepfändete Forderung schuldet. Drittschuldner*innen sind quasi die Schuldner*innen der schuldenden Person. Beispiel: S hat gegen A eine Forderung in Höhe von 1.000 Euro, weil er A ihr*sein Auto verkauft hat. S wiederum hat Schulden bei G…

(Verschuldungslexikon) Die EC-Karte (EC = electronic cash) gibt es nicht mehr. Sie heißt bereits seit 2007 Girocard. Aber der Begriff EC-Karte hat sich so verfestigt, dass er heute immer noch verwendet wird.

(Verschuldungslexikon) Der Einspruch ist das richtige Rechtsmittel gegen den Vollstreckungsbescheid. Den Einspruch muss bei dem Mahngericht eingelegt werden, welches den Vollstreckungsbescheid erlassen hat. Er muss innerhalb der 2-Wochen-Frist bei diesem Gericht eingegangen sein (vgl. Frist bei Mahnbescheid). Wenn dem Vollstreckungsbescheid kein Formular beilag, einfach selbst einen Brief schreiben.…

(Verschuldungslexikon) Als Forderung wird der Anspruch der Gläubiger*innen auf eine Leistung gegen die schuldende Person bezeichnet. Forderungen entstehen meist durch einen Vertrag. Diese noch zu erbringende Leistung kann ein Anspruch auf Geld, Sachgüter oder Dienstleistung sein. Am häufigsten sind aber offene Geldforderungen. Ob eine Forderung auch berechtigt ist,…

(Verschuldungslexikon) Um herauszufinden, ob eine Forderung gegen die*den Schuldner*in zu Recht besteht, sollte man folgende wesentlichen Punkte bedenken: Wie ist die Forderung zustande gekommen? Wurde überhaupt ein wirksamer Vertrag geschlossen? Wer ist die*der Gläubiger*in (öffentlich-rechtliche Forderung?) Wer ist die schuldende Person? Gibt es Gesamtschuldner*innen? Ist Verzug eingetreten? Gibt…

(Verschuldungslexikon) Ist der außergerichtliche Einigungsversuch (AEV) mit den Gläubiger*innen gescheitert, muss man sich überlegen, ob eventuell ein gerichtlicher Schuldenbereinigungsplan Erfolg haben könnte. Für den gerichtlichen Schuldenbereinigungsplan muss ein vollständiger Insolvenzantrag bei Gericht eingereicht werden. Im Insolvenzantrag wird in Anlage 2 angegeben, ob ein gerichtlicher Schuldenbereinigungsplan nach Ansicht der…

(Verschuldungslexikon) Die*der Gerichtsvollzieher*in ist Beamt*in der Justiz (Organ der Rechtspflege) und ist in einem ihr*ihm zugewiesenen Amtsgerichtsbezirk tätig. Sie*er unterliegt der Dienstaufsicht des jeweiligen Amtsgerichts. Bei den Amtsgerichten gibt es sogenannte Gerichtsvollzieherverteilungsstellen. Dort werden die Aufträge für die Gerichtsvollzieher*innen gesammelt und nach Bezirk auf die Gerichtsvollzieher*innen verteilt. Gläubiger*innen…

(Verschuldungslexikon) Haften mehrere Schuldner*innen für eine Forderung als Gesamtschuldner*innen, so ist jede*r Schuldner*in verpflichtet, die gesamte Forderung zu leisten. Die Gläubiger*innen dürfen die Leistung aber nur einmal fordern. Sie können sich aussuchen, von welcher schuldenden Person sie fordern und ob sie ganz oder teilweise von einer*einem Schuldner*in gefordert…

(Verschuldungslexikon) Zu einem Girokonto bekommt man in der Regel eine Girocard. Mit dieser Girocard kann man am Geldautomat Geld abheben, Kontoauszüge drucken lassen oder beim Einkaufen bargeldlos bezahlen. Im Unterschied zu einer Kreditkarte wird bei der Girocard das Girokonto sofort oder höchstens ein paar Tage später belastet (Debitkarte).…

(Verschuldungslexikon) Die meisten Zahlungen werden heute nicht mehr in Form von Bargeld geleistet, sondern über Konten abgewickelt. Die Banken bieten viele verschiedene Modelle für Girokonten mit unterschiedlichen Preisen an. Bevor man sich entscheidet, bei einer bestimmten Bank ein Girokonto zu eröffnen, sollte man sich über diese Preise und…

(Verschuldungslexikon) Als Gläubiger*in wird im BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) derjenige bezeichnet, der von der*dem Schuldner*in eine Leistung zu fordern hat. (§ 241 Abs. 1 BGB). Beispiel: A und B schließen einen Kaufvertrag, bei dem A den Fernseher für 200 Euro an B verkauft. A übergibt B den Fernseher. B…

(Verschuldungslexikon) Bei Forderungen wird häufig zwischen Hauptforderung und Nebenforderung unterschieden. Die Hauptforderung ist die Forderung, die die*der Gläubiger*in von der*dem Schuldner*in aufgrund eines Vertrages oder auch kraft Gesetzes direkt fordern kann. Sie ist unabhängig von anderen Forderungen. Nebenforderungen hingegen sind abhängig von einer anderen Forderung – der Hauptforderung.…

(Verschuldungslexikon) Inkassobüros oder Inkassounternehmen treiben gewerbsmäßig offene Forderungen (in der Regel Geldforderungen) ein. (incassare (ital.) = Geld einziehen) Inkassounternehmen dürfen nur tätig sein, wenn sie gemäß Rechtsdienstleistungsgesetz beim zuständigen Gericht registriert sind (kann man über Rechtsdienstleistungsregister.de prüfen). Es gibt aber auch etliche Rechtsanwaltskanzleien, die sich auf die Einziehung…