Die Teilnehmer der Veranstaltungsreihe „Beratungsmethoden in der Sozialen Schuldnerberatung“ waren sowohl hauptamtliche als auch ehrenamtliche Mitarbeiter verschiedener Schuldnerberatungen. Wir gehen davon aus, dass wir als ehrenamtliche Mitarbeiter zum Teil andere Vorstellungen und Erwartungen an die Fortbildungsreihe hatten als hauptamtliche Mitarbeiter und bei der Umsetzung neben der individuellen Auswahl der Themen wahrscheinlich auch mit anderen Schwerpunkten arbeiten werden.

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder beklagt, dass Schuldner- und Insolvenzberatung stark verrechtlicht wurde mit dem Fokus auf die reine Schuldenregulierung. Probleme der Ratsuchenden, die zum Teil ursächlich für die Schuldenentstehung waren, werden teils aus Kapazitätsgründen, teils jedoch auch aus mangelndem theoretischen Wissen in Beratungsmethoden nicht aufgegriffen. In 2017 und 2018 fand erstmals eine vom Diakonischen Werk Württemberg organisierte Fortbildung zu Beratungsmethoden in der Sozialen Schuldnerberatung statt. Referent war Prof. Dr. Harald Ansen, der an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg lehrt und forscht.

In der Fortbildung „Beratungsmethoden in der Sozialen Schuldnerberatung“ sprach Prof. Dr. Ansen immer wieder von der Wichtigkeit der Orientierung der Beratung an der Lebenswelt des Ratsuchenden* und der Anschlussfähigkeit der Beratungsergebnisse im Alltag des Ratsuchenden. Zunächst konnte ich mit diesen Aussagen nicht viel anfangen, sie schienen mir augenscheinlich. Doch über die Fortbildungsdauer hinweg wurde mir klar, dass hierin die Grundlage für die Beratung liegt und es keineswegs in der Ausführung der Beratung immer selbstverständlich ist und gut gelingt.