26. April 2020

Wir erleben derzeit eine Ausnahmesituation, die nicht nur Auswirkungen auf das private und berufliche Leben von nahezu allen Menschen hat. Vielfach können im Alltag der sozialen und psychologischen Beratung, Beratungsgespräche und kollegiale Zusammenarbeit und -austausch nicht mehr im persönlichen Gespräch stattfinden. Statt dessen wird auf Online-Angebote zurückgegriffen bzw. werden diese erstmals angewendet. Möglicherweise werden dabei Entscheidungen auf dem Hintergrund von empfundener Dringlichkeit und nicht auf dem Hintergrund von datenschutzrechtlichen und methodischen Abwägungen getroffen.

Wir haben einige Beiträge zu datenschutzrechtlichen und methodischen Überlegungen zusammengestellt. Da die aktuelle Situation weiterhin „dynamisch“ ist, ist die Übersicht als Momentaufnahme zu betrachten. Ferner ersetzen die Informationen auch keinen notwendigen Entscheidungsprozess vor Ort.


Handlungsempfehlungen des Instituts für E-Beratung der Technischen Hochschule Nürnberg zur kurzfristigen Umsetzung von Onlineberatung vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Stand 19.03.2020

Die Handlungsempfehlungen gehen auf methodische Fragen und datenschutz-/ datensicherheits-konforme Anwendungen ein. Für die Videoberatung wird auf ELVI – Elektronische Videoberatung u.a. ausdrücklich für Fachkräfte im Sozialwesen hingewiesen.

Auszug:

„Wir erleben derzeit eine Ausnahmesituation, die nicht nur Auswirkungen auf das private und berufliche Leben von nahezu allen Menschen hat. Auch für Menschen, die auf Beratung, Begleitung und Unterstützung angewiesen sind, stellt die aktuelle Situation eine besondere Herausforderung dar.

Die gewohnten und stabilisierenden Termine in der Beratungsstelle können teilweise nicht stattfinden, Menschen in Not haben in den nächsten Wochen kaum oder gar keine Anlaufstellen vor Ort, an die sie sich mit Ihren Ängsten und Nöten wenden können. Vor diesem Hintergrund machen sich Beratungsfachkräfte und Beratungsstellen derzeit viele Gedanken, wie es gelingen kann, weiterhin mit den Ratsuchenden in Kontakt zu bleiben. Die Verlagerung des Beratungskontaktes in die virtuelle Welt des Internet ist hierbei eine naheliegende Lösung.
Gleichwohl müssen einige wichtige Aspekte beachtet werden, um sicher zu stellen, dass Qualität und Vertraulichkeit der Beratung gewährleistet sind.

Diese Handlungsempfehlung bietet einen kurzen Überblick über die wichtigsten zu beachtenden Punkte.“

Institut für E-Beratung
der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Akademische Leitung und Geschäftsführung:
Prof. Dr. Richard Reindl, Prof. Dr. Robert Lehmann,
Prof. Dr. Ruth Limmer, Emily Engelhardt, Sigrid Zauter
www.e-beratungsinstitut.de


CORONA-SPEZIAL: Onlinekommunikation

Leitfaden zur Auswahl von Kommunikationslösungen für Organisationen und Freiberufler im Gesundheitswesen, psychosozialen/pädagogischen Feld vor dem Hintergrund von Fachlichkeit, Ethik, Recht und Technik.

Aktuelles Kompendium zu den Themen:

Nachfrage nach Onlinelösungen in der Krise
Settings
Mediale Kommunikationsformen
Funktionalität: Bedarf klären
Datenschutz und Informationssicherheit
Berufsgeheimnisträger nach § 203 Strafgesetzbuch (StGB)
Heilkunde
Videosprechstunde nach Sozialgesetzbuch (SGB) V
Fachlichkeit in Coronazeiten
Schutz der verschiedenen Grundrechte
Beispiel: Ethik-Richtlinie der DGSF zu Onlineberatung
Güterabwägung allgemein: Typische Fälle
Güterabwägung im Einzelfall
Sozialstaatlicher Handlungsbedarf nicht erst seit Coronakrise
CHECKLISTE zur Auswahl einer Kommunikationslösung
Falls Sie diese Fragen und Themen überfordern

Erstveröffentlichung: 6. April 2020
Aktualisiert: 11. April 2020

Portal und Netzwerk:
Vertraulichkeit & Datenschutz in der Beratung

Dr. Joachim Wenzel
Leibnizstraße 16
55118 Mainz


Die Fachgruppe Onlineberatung und Medien der DGSF (Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie) hat eine strukturelle Abwägung veröffentlicht in Bezug auf Onlineberatung in der Coronakrise:

Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen Leitfaden zur passgenauen und rechtssicheren Auswahl von Online-Kommunikationslösungen. Da dort ein Verzicht auf schriftbasierte Onlineberatung empfohlen wird, wenn Fachlichkeit und Datenschutz/Informationssicherheit nicht zu gewähren sind, wird eine Handreichung für die stattdessen empfohlenen Alternativen Telefonberatung und Videoberatung zur Verfügung gestellt, die auch die herausfordernden fachlichen Aspekte von Krisenberatung während der Coronakrise in den Blick bringt:


Aus den „Förder-News“ des „Haus des Stiftens“
Übersicht: Rechtliches zu Videokonferenzen

„Videokonferenzen sind allgegenwärtig geworden. Schnell ist ein passendes Tool gefunden und wird eingesetzt. Doch ist die Nutzung auch aus rechtlichen Gründen empfehlenswert? Die Kanzlei Althammer & Kill hat hier Bewertungskriterien aufgestellt und die aktuell gefragtesten Tool aus dem Blickwinkel des Datenschutzes bewertet.“

Die Autoren haben einen „Datenschutz-Freundlichkeits-Barometer“ erstellt, der auf einen Blick zeigen soll, wie die betrachteten Lösungen im Hinblick auf Datenschutzkonformität und Erfahrungswerten und persönlichen Einschätzungen der Berater in der Kanzlei abschneiden. Der Barometer ersetzt keine eigene Bewertung, insbesondere wenn Daten von „besonderen Kategorien“ – wie Gesundheitsdaten – ausgetauscht werden sollen. Für diese gelten erhöhte Sicherheitsanforderungen.