28. April 2023

Auf der Mitgliederversammlung des Bund Deutscher Inkassounternehmen (BDIU), der derzeit in Leipzig tagt, wurde Sonja Steffen zur Ombudsfrau gewählt.

Sie folgt damit auf Brigitte Zypries, Bundesjustizministerin a.D, die dieses Amt seit 2019 ausübte. In ihre Amtszeit fiel unter anderem die Verabschiedung des „Code of Conduct“ des BDIU nach einer langwierigen innerverbandlichen Diskussion. Diese Selbstverpflichtung der Inkassobranche hat den Anspruch eines „besseren und nachprüfbaren Verbraucherschutzes“ und soll das Verhältnis zwischen säumigen Zahlern und Inkassodienstleistern regeln. Sie intiierte darüber hinaus auch einen Austausch mit Verbraucherverbänden, der Schuldnerberatung und dem AKInkassoWatch über die Praxis der Inkassowirtschaft.

Sonja Steffen, so eine Pressemitteilung des BDIU, werde an die Arbeit von Brigitte Zypries „nahtlos“ anschließen. Sie ist Fachanwältin für Familienrecht und Migrationsexpertin. Von 2009 bis 2021 war sie SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Vorpommern-Rügen – Vorpommern-Greifswald . Fragen der Schuldnerberatung sind ihr nicht unbekannt. So war sie bei der Inso-Reform 2014 Berichterstatterin ihrer Fraktion im Rechtsauschuss und bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag Mitglied im Ausschuss Recht und Verbraucherschutz. In dieser Legislaturperiode fielen unter anderem auch die Änderung des Inkassorechts, die Reform der Insolvenzordnung und das P-Konto-Fortentwicklungsgesetz.

Die Ombudsfrau soll bei Auseinandersetzungen zwischen Inkassounternehmen, die Mitglied im BDIU sind, und Schuldner*innen vermittelnd und schlichtend tätig werden. Auch Schuldnerberatungsstellen können sich in Streitfällen an sie wenden. Der BDIU hat dazu eine Beschwerdestelle eingerichtet, an die sich Verbraucher*innen und Schuldnerberater*innen online wenden können.