8. Mai 2025

Lena Madeleine Eschle, ZSB

Finanzbildung als Schlüssel zur nachhaltigen Prävention vor Überschuldung

Die Europäische Union hat die Reform der Verbraucherkreditlinie vorangetrieben, um den Zugang zu Krediten transparenter und sicherer für Verbraucher*innen zu gestalten.
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Lebenshaltungskosten hat dieser Schutz eine besondere Bedeutung.

Leider ist dieser Prozess in Deutschland durch die aktuelle politische Situation ins Stocken geraten. Das ist mit ein Indiz dafür, dass rechtliche Leitplanken wie die Verbraucherkreditlinie allein nicht ausreichen. Präventive Beratungs- und Bildungsangebote werden benötigt, um nachhaltig auf einen gesunden Umgang mit Geld vorzubereiten und um vor einer Überschuldung zu schützen.

Insbesondere in einschneidenden Lebensphasen, wie dem Gründen eines eigenen Haushaltes oder auch dem Eintritt in die Rente, hat ein präventiver Ansatz eine zentrale Rolle.

Der Zuwachs an digitalen Zahlungssystemen und neuen Werbestrategien, die verstärkt auf Algorithmen und künstliche Intelligenz setzen, zeichnet darüber hinaus einen Trend, der die Förderung finanzieller Kompetenz und ein besseres Verständnis für die Mechanismen hinter Konsumentenscheidungen umso wichtiger macht.

Hier setzt die Zentrale Schuldnerberatung Stuttgart (ZSB) an, die neben einer kostenlosen und sozialen Beratung auch ein umfangreiches Präventionsangebot bietet – und das bereits seit 22 Jahren.
Das Ziel: finanzielle Kompetenzen stärken und frühzeitig für die Risiken von Schulden sensibilisieren.

Die Angebote der ZSB:

Workshops und Schulungen:
Diese richten sich insbesondere an junge und ältere Menschen, Multiplikator*innen und Lehrkräfte.
Sie sind flexibel gestaltet und können an die Bedürfnisse der Teilnehmenden angepasst werden.
Die Formate kombinieren interaktive Methoden mit informativen Inhalten, um aktives Lernen und Austausch zu fördern.

Ehrenamtliche Unterstützung:
Die Präventionsstelle wird durch ein Team von geschulten ehrenamtlich Engagierten ergänzt, die ihre Lebenserfahrung und ihr Fachwissen in die Präventionsarbeit einbringen und Schulungen und Workshops durchführen. Ihre Unterstützung ist zentral, um die verschiedenen Präventionsangebote flexibel und zielgerichtet umzusetzen.

Kooperationen und Netzwerke:
Ein wesentlicher Aspekt der Präventionsarbeit der ZSB ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen und Netzwerken auf lokaler Ebene, wie Schulen, sozialen Einrichtungen und regionalen Betrieben. Innerhalb der letzten Jahrzehnte konnte ein umfangreiches Netzwerk an Kooperationspartner*innen und Einsatzorten aufgebaut und die Reichweite der Angebote ausgebaut werden.

Bildungsmaterialien und Arbeitshilfen:
Für Lehrkräfte, Mitarbeitende Sozialer Dienste und andere Multiplikator*innen stellt die Präventionsstelle praxisnahe Materialien bereit, um das Thema Überschuldung im Arbeitsalltag zu integrieren und zu adressieren. Dazu gehört unter anderem die App „Actionbound“, die interaktive Szenarien simuliert, um finanzielle Entscheidungen spielerisch zu trainieren.

Mit diesen Maßnahmen leistet die ZSB einen wichtigen Beitrag, um Menschen in Stuttgart nachhaltig vor Überschuldung zu schützen und ihre finanzielle Stabilität zu fördern. Die langjährige Erfahrung, das Netzwerk an Partner*innen und die enge Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten ermöglichen es, ein breites und zielgerichtetes Angebot an präventiven Bildungsmaßnahmen bereitzustellen.

Das Angebot der ZSB Stuttgart richtet sich in aller Regel an Personen und Dienste im Stadtgebiet der Landeshauptstadt.
Weitere Infos zur Präventionsarbeit finden Sie hier: https://www.zsb-stuttgart.de/praevention

Anfragen zu Präventionsangeboten können per E-Mail an praevention@zsb-stuttgart.de gerichtet werden.