„Ein seltsames Paar“, das war der Titel einer der amüsantesten Komödien der Filmgeschichte aus dem Jahr 1968 mit Jack Lemmon und Walter Matthau in den Hauptrollen. Der eine spielt einen überpeniblen Hypochonder, Felix, der andere dessen Freund Oscar, Sportreporter, Chaot und notorischer Frauenheld. Oscar nimmt seinen in Not geratenen Freund Felix, der von seiner Frau aus der ehelichen Wohnung geworfen wurde, bei sich zu Hause auf. Das Unheil nimmt seinen Lauf.

Soziale Dienste bieten aus unterschiedlichen Gründen Geldverwaltungskonten (Taschengeldkonten, Klientenkonten) für die von ihnen betreuten Hilfesuchenden an. Nachfolgend werden Empfehlungen für die Führung dieser Konten aus Sicht der Schuldnerberatung ausgesprochen. Auslöser für diese Empfehlungen ist der ab 01.07.2010 geänderte Schutz für Guthaben auf Konten (§ 850 k ZPO). Im Mittelpunkt steht hier die Frage, wie und ob das Guthaben auf solchen Konten vor einer etwaigen Pfändung geschützt werden kann.

Nach der Beratungsaufnahme von Ratsuchenden in die soziale Schuldnerberatung und dem ersten persönlichen Kontakt, gegebenenfalls einem längeren Erstgespräch, ist in den Fällen, in denen eine gründliche Haushaltsanalyse durchzuführen ist, meist auch schon eine Existenzsicherung notwendig gewesen. Es sind in der Regel die Fälle, in denen wir als Überschuldungsursache "unwirtschaftliche Haushaltsführung" oder "Missverhältnis Kredit-Einkommen" feststellen.

Seit 2011 bietet die Schuldnerberatung des Kreisdiakonieverbandes Ostalbkreis eine Gruppenberatung "InsO-Kurs" zur Durchführung eines außergerichtlichen Einigungsversuchs und anschließeßendem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens an. Ein Kurs mit bis zu sechs Schuldnern/Innen wird von einer hauptamtlichen Schuldnerberaterin und bis zwei Ehrenamtlichen begleitet. Ein Kurs dauert ca. vier Monate und sieht fünf feste Termine á 2 Stunden vor.

Die BAG-SB bietet seit Januar 2009 unter der Adresse www.meine-schuldnerberatung.de eine kostenfreie Plattform für die persönliche Onlineberatung als Zugangsberatung zur Schuldnerberatung an. Das Angebot wird jährlich von ca. 1.500 - 2.000 Ratsuchenden in Anspruch genommen, ca. 100 Beratungsstellen, die ausschließlich kostenfreie Beratung anbieten, sind beteiligt.

Nach erfolgreichem Abschluss des einjährigen Fortbildungsseminars "Systemische Handlungsmodelle in der Schuldnerberatung" stellt Frank Schneemilch seine Abschlussarbeit vor. Er war bereits seit einigen Jahren in der Schuldner- und Insolvenzberatung tätig und hatte den Wunsch, neue Sichtweisen auf den Beratungsvorgang und die Interaktion zwischen Berater und Klient kennen zu lernen. Der systemische Beratungsansatz war ihm völlig neu und erschien ihm am Anfang der Ausbildung allzu "exotisch".

In einem von ihm "Kompendium" (= kurzer Abriss) genannten Aufsatz geht Nicolas Mantseris der Frage nach, wie und bis zu welcher Tiefe ein Berater die tatsächlichen Ursachen/Auslöser für eine Überschuldung erkennen kann und muss. Hintergrund für seine Untersuchungen sind die aus seiner Sicht mangelhaften Statistiken und die noch fragwürdigeren Interpretationen der darin enthaltenen Daten. "Da die Ursachen derzeit bundesweit statistisch ausgewertet und veröffentlicht werden, gestalten die beteiligten Schuldnerberater mit jeder individuellen Zuordnung das gesellschaftliche Bild von Überschuldung mit." (S.5) Dabei bezieht er sich z.B. auf die politischen Diskussionen über "Niedrigeinkommen", Sozialleistungsniveau und die Regelsätze.

Seit Mai 2007 bietet die Zentrale Schuldnerberatung Stuttgart an einem Nachmittag in der Woche eine direkte Beratung im Jobcenter für überschuldete junge Erwachsene (U 25) an. Der Zugang erfolgt über die jeweiligen Fallmanager, zwei Kolleginnen der ZSB führen im wöchentlichen Wechsel diese Beratung durch. Die Klienten bekommen für diese Nachmittage feste Termine mitgeteilt.